Vestibül

Rechteckige auf der Außenseite und oval auf der ...

Vestibül

Im Grundriss von außen quadratisch, im Inneren rund, wirkt das  Vestibül,  der Vorraum zu den kaiserlichen Gemächern, bis heute monumental.  Und  wie imposant muss es  erst zu Diokletians Lebenszeit ausgesehen haben – mit stolzen Statuen in seinen halbrunden Nischen, einer großen Kuppel mit funkelnden Mosaiksteinen in allen Farben und der weißen Rotonda-Mauer. So lebhaft wurde das Vestibül in der Handschrift des Marko Marulić im 16. Jahrhundert beschrieben. Durch diesen Vorraum gelangte man vom Platz Peristyl  in den privaten Bereich des Kaisers. Man kann  sich heute gar nicht vorstellen,  dass hier bis vor etwas mehr als einem halben Jahrhundert Menschen wohnten – und dort Federvieh hielten und sogar einen kleinen Gemüsegarten angelegt hatten!

 Südöstlich vom Vestibül befindet sich das mittelalterliche Viertel der Altstadt von Split. Das älteste  erhaltene Haus ist im frühromanischen Stil errichtet und stammt aus dem 10. Jahrhundert. Das Haus ist direkt an das Vestibül angelehnt – und heute befindet sich dort eines der schönsten und  preisgekröntesten Hotels der Stadt Split. Der Name? Natürlich „Vestibul“! Am anderen Ende des Platzes, in der ehemaligen Andreaskirche aus dem siebten Jahrhundert, die an Stelle der kaiserlichen Gemächer errichtet wurde, befindet sich heute das Ethnographische Museum. Die kaiserlichen Gemächer sind leider nicht erhalten. Doch die Kellerräume sind eine direkte Spiegelung von ihnen, so dass man sich leicht vorstellen kann, wo sich im Obergeschoss der Speiseaal, die Küche, Unterkünfte der Frauen und die Thermen befanden.  Bei einem Spaziergang durch die Überreste des Kryptoportikus, des kaiserlichen Säulenganges, kam man früher zu den westlichen Räumen der kaiserlichen Wohnung. Dort war damals die Bibliothek der dominierende Raum. Diokletian ließ sich in unmittelbarer Nähe zu seiner Wohnung – im südwestlichen Teil – Thermen einrichten, die bis heute im Inneren des Hotels „Slavija“ zu sehen sind.

 
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