Das Eiserne Tor

PORTA OCCIDENTALIS ist seine römischen Namen. ...

Das Eiserne Tor

Zu römischen Zeiten unter dem Namen  Porta Occidentalis bekannt, ist dieses Tor das einzige der vier Palasttore, durch das in allen 17 Jahrhunderten das ganz normale Leben Einlass fand. Nach Abschluss des Palastbaus wurde es geöffnet und war fortan steinerner Zeuge aller Veränderungen der Stadt, von der römischen Zeit über das Mittelalter bis in die heutigen Tage. Es erlebte alle Regierungen – und die Glocken der Renaissance-Uhr grüßen bis heute die Stadt und ihre Einwohner. Auf dem römischen Querbalken des Tores befand sich ursprünglich das Relief der Nike, der römischen Siegesgöttin. Doch schon im fünften Jahrhundert haben Christen an dessen Stelle ein Kreuz als Symbol ihres Glaubens eingemeißelt. Im elften Jahrhundert wurde über diesem Tor die Kirche der Mutter Gottes des Glockenturms gebaut – ursprünglich dem Heiligen Theodor gewidmet, mit einem sehr schönen, früh-romanischen Glockenturm. Im Mittelalter nutzte man den Innenhof des römischen Tores sogar als Gerichtssaal. Und noch bis vor fünfzig Jahren befanden sich hier zahlreiche Läden. Diese historische Dynamik ist bis heute präsent: mit Wohnungsbau inmitten der Mauern des Tores, dem Glockenturm, einem gut erhaltenen Teil des römischen Wächterdurchgangs, von dem aus sich ein wunderbarer Blick auf die Decumanusstraße und den Volksplatz bietet – und mit dem Highlight, der alten Stadtuhr, deren Ziffernblatt 24 römische Nummern trägt. Neben dem Tor wurde auch einer der schönsten Paläste des Spliter Adels errichtet:  der Palast der Familie Cipriani Benedetti. Der Blick hinauf lohnt sich: Die obere Etage ist verziert mit zwei einmaligen, sechsteiligen Bogenfenstern.

 
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